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Sehenswertes

Das Rathaus und sein Park

Das heutige Rathaus war einst ein Herrenhaus und steht auf den Grundmauern einer frühdeutschen Wasserburg. Durch sie lässt sich der Ursprung des wahrscheinlich um 1200 entstandenen Rittergutes datieren. Zusammen mit dem Herrenhaus bildet es den Besiedlungskern der Orte Ober- und Niederkreischa.
Über 200 Jahre lang – von 1456 bis 1692 – saß hier das weit verbreitete sächsische Adelsgeschlecht von Carlowitz. Zu seiner Zeit wurde das Herrenhaus in einfacher Form errichtet. Die Südseite blieb bis heute frei für den Blick auf die Kirche.
Friedericke von Reinhold (1785 – 1820) ließ an der Nord- und Ostseite des Gebäudes einen Park im englischen Stil anlegen und ihre Tochter erweiterte diesen. Seitdem bildet er zusammen mit dem heutigen Klinikpark eine Einheit. Seit 1995 ist das historische Vorbild durch die beiden Holzbrücken über den Lockwitzbach wieder nachvollziehbar. Dem Trend jener Zeit folgend, bettete man diesen Park zwischen die beiden fließenden Gewässer Lungkwitz- und Quohrenbach ein. Auch ein Teich mit zwei Inseln wurde angelegt. Zu diesen Inseln führten zierliche, weiße Holzbrücken.
Zwischen 1995 und 1997 wurde der ehemalige englische Park des Rittergutes zu einem sehens- und erlebenswerten Kurpark gestaltet. Dabei mussten sich die Gartenarchitekten von den ursprünglich romantischen Grundstrukturen leiten lassen. Die wertvollen Baumbestände und botanischen Kostbarkeiten können mit Hilfe der kleinen Broschüre „Baumvielfalt im Kurpark Kreischa“ erkundet werden.


Gänselieselbrunnen und Haußmannplatz

1911 wurde auf dem Haußmannplatz der Gänselieselbrunnen eingeweiht – damals eine kleine Sensation, denn nach sächsischem Recht durften seinerzeit nur Städte Marktbrunnen errichten.
Der Kreischaer Brunnen zeigt eine Magd, die eine Gans rupft. Drei Figuren speien Wasser in ein steinernes Becken. Schöpfer der Figuren war der durch ein Stipendium geförderte Bildhauer Max Dittert. Die Mittel stellte der sächsische Kulturfonds zur Verfügung.
Kreischa verdankt sein Wahrzeichen dem Rittergutsbesitzer und Gemeinderat Ferdinand Haußmann. Er war Mitinhaber des europaweit bekannten Handelshauses Ziegler und Haußmann in Glauchau und gilt als Wohltäter Kreischas, stiftete er der Gemeinde doch insgesamt 78.000 Taler. Beigesetzt ist er in einer Gruft auf dem Kreischaer Friedhof.
1999 wurde sie anlässlich seines 200. Geburtstages und seines 120. Todestages auf Initiative des Heimat- und Fremdenverkehrsvereins aus Spenden der Bevölkerung saniert. Der Hauptplatz der Gemeinde trägt Haußmanns Namen seit 1906.


Die Kirche zu Kreischa

Die Kirche und das Pfarrhaus befinden sich gegenüber dem Rathaus. Gottesdienste für die Ortsgemeinde und für Gäste finden in der Regel sonntags 09.30 Uhr statt. Die Kirche ist in allen Teilen zwischen 1994 und 2004 renoviert worden.
Sie wurde urkundlich erstmals 1346 erwähnt, aber die Bauzeit ist unbekannt. Einige Merkmale weisen bis ins 12. Jahrhundert. In einer Urkunde vom 4. Juli 1282 ist ein Heinricus de Krischowe als Zeuge eines Vertrages zwischen Burggraf Otto II. von Dohna und dem Kloster Altzella genannt. Es lässt sich daraus schließen, dass dieser Heinricus ein bedeutender Lehensmann des Burggrafen war.
Ein Merkmal, das ins 12./13. Jahrhundert weist, ist z.B. der Turm in der Nordfront der Kirche mit einer Mauerstärke von 1,35 m. Der untere Teil lässt auf einen ehemaligen Wohn- und Wehrturm schließen. Ein beschädigtes, 1990 wieder gefundenes Tatzenkreuz steht am Pfarrhaus auf dem Postament.
Die Jahreszahlen 1514, 1616 über dem Eingangsportal der Kirche bezeugen bedeutsame bauliche Veränderungen, 1749 wird der Kirchturm erhöht.
Eine Besonderheit sind die Emporen, denn sie gehörten den Rittergutsbesitzern von Kreischa, Lungkwitz und Zscheckwitz.
Die Glocken haben eine wechselvolle Geschichte. Vermutlich wurden im Jahre 1672 drei neue aus alten Glocken gegossen und diese wurden 1904 durch eine Spende des Kautzscher Gemeindevorstandes Klotz ersetzt. 1940 wurden die Glocken vom Turm geholt, weil sie für die Kriegsproduktion eingeschmolzen werden sollten. Es ist einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass es nicht dazu kam. Nach dem Krieg wurden sie auf einem Lagerplatz in Hamburg entdeckt und wieder an ihren Platz gebracht.


Der Wilisch

Kreischa liegt eingebettet im Landschaftsschutzgebiet Lockwitztal – Gebergrund. Umgeben ist der Ort von romantischen Höhenzügen.
Im Süden erhebt sich die unter Bodendenkmalschutz stehende Basaltkuppe des Wilisch (Wolfsberg) 476,2 Meter über NN. Vor etwa 50 Millionen Jahren ist hier das Eruptivgestein durch das Rotliegende und die Kreide durchgebrochen und an der Oberfläche zu stehenden Säulen erstarrt. Doch vergeblich wird man Lava und Bimsstein suchen. Es gibt keine Reste des „Feuer speienden Berges“. Die kraterähnlichen Vertiefungen auf der Kuppe der Basaltsäulen entstanden beim Erkalten des Gesteins, das dabei in sich zusammen sank.
Der Berg ist das prägnanteste Landschaftssymbol des Kreischaer Gebietes, gewissermaßen der „Hausberg“. Vom Wilischgipfel aus hat man in nördlicher und westlicher Richtung eine gute Aussicht. Der relativ ungestörte Naturraum zieht das ganze Jahr Erholungssuchende und Naturfreunde an.
Der Name Wilisch stammt aus dem Slawischen und bedeutet soviel wie „großer“ oder auch „Wolfsberg“. Letzteres klingt wahrscheinlicher und erinnert an die zahlreichen Wölfe, die einst in unserer Gegend lebten.
Erstmals erwähnt wird der Wilisch 1470 in einer Bergwerksakte, die sich im Dresdner Staatsarchiv befindet. Die Rede ist von Gold und Silber. Das muss jedoch unrentabel gewesen sein, denn bereits 30 Jahre später, als im östlichen Erzgebirge der Bergbau seine Blüte hatte, ist über den Wilisch nichts mehr zu lesen. Dafür begann man im 19. Jahrhundert, den Basalt für Straßenschotter abzubrechen. Schon um 1880 war dadurch ein großer Teil der Bergkuppe verschwunden. Nach zahlreichen Protesten aus der Bevölkerung wurde der Steinbruch anfangs der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts eingestellt und am kleinen Wilisch ein neuer eröffnet.


Die Babisnauer Pappel

Auf dem Zughübel in Babisnau, über einen Wanderweg gut erreichbar, steht das Naturdenkmal Babisnauer Pappel.
Der Bauer Johann Gottlieb Becke pflanzte 1808 die Schwarzpappel als Grenzmarkierung zwischen Babisnauer und Golberoder Flur.
Von hier aus hat man eine herrliche Rundumsicht nach Dresden, ins Elbsandsteingebirge und ins Erzgebirge.
1999 hat die Ortsgruppe Babisnau des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. eine neue Aussichtsplattform errichtet. Im Jahr 2008 feierte die Pappel ihren 200. Geburtstag.

Robert Schumann

Seit 1997 hat eine Bronzebüste Robert Schumanns im Park einen würdigen Platz. Sie ist ein Werk des Bildhauers Hans Kazzer. Geschaffen wurde sie auf Initiative des Kreischaer Kunst- und Kulturvereins „Robert Schumann“ im Zusammenwirken mit Herrn Kammersänger Peter Schreier. Dieser gab dafür in der Klinik Bavaria ein Benefizkonzert.
Schumann hatte während der Dresdner Revolutionstage im Mai 1849 mit seiner Familie in Maxen Zuflucht gesucht. Weil er jedoch dort keine rechte Ruhe fand und Kreischa durch Besuche kannte, siedelte er am 5. Mai hierher über und komponierte hier u.a. die Revolutionsmärsche. Gewohnt hat er im „Gasthof zum Sächsischen Hof“, dem Vorgängerbau des späteren Sanatoriums. Am 11. Juni 1849 verließen die Schumanns Kreischa wieder in Richtung Dresden.

Weitere Informationen erhalten Sie auch auf der Seite unseres Heimat- und Fremdenverkehrsvereins Kreischa e.V. unter www.hfvv-kreischa.de.