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Wappenbeschreibung

Gespalten von Grün und Gold; im rechten Feld auf einen dreimal von Silber und Blau geteilten Wellenschildfuß, ein aus der Spaltung hervorkommender silberner Fächer; im linken Feld eine schwarze, in Form eines linken Oberständers auslaufende, rechte Pfahlflanke, links begleitet von einem schwarzen Pappelblatt.

Wappen der Gemeinde Kreischa

Erläuterung zum Wappen

Kreischa ist slawischen Ursprungs (cryshowe = Dorf, Nachkomme, Geschlecht des Crysh =der Krumme, Lahme) und wurde das erste Mal 1282 urkundlich erwähnt. Die Rittergutsbesitzer des Adelsgeschlechts Carlowitz (slawischen Ursprungs und bedeutet Karls Licht) prägte über Jahrhunderte die Entwicklung von Kreischa.

Außer dem Rittergut Kreischa zählen die Rittergüter Bärenklause-Kautzsch, Kleincarsdorf, Zscheckwitz und das Schloss und Witwenstift Lungkwitz zu den historisch erhaltenen Gebäuden der Gemeinde Kreischa.
Die Bilddarstellung des Wappens für die Gemeinde Kreischa in einem Dreiecksschild umfasst zwei Bestandteile:

  • das Wasser (Wellenschildfuß) und die Quelle (Fächer)

  • den Baum (Deichsel) und das stilisierte Pappelblatt,

welche näher erläutert werden sollen.

Wasser und Quelle (heraldisch rechts):

Die fischreiche Lockwitz ernährte die gesamte Gegend und prägt die schöne Landschaft des Lockwitzgrundes um die Gemeinde Kreischa und die zu ihr gehörenden Ortsteile. Von einst 11 Mühlen (welche ausschließlich Getreidemühlen waren) sind die Ufer-, Mittel-, Königs- und Hauswaldmühle (alle in Kreischa) und die Hummelmühle (in Sobrigau) erhalten geblieben.

Der „Schlafbrunnen“, dessen Wasser eine beruhigende Wirkung haben soll, wurde 1591 gefasst und 1713 erstmals genannt. Es wird berichtet, dass die Quelle kristallklar ist und heilkräftige Wirkung besitzt. Sie wurde 1841 von J. F. Reißbach, dem Gründer der Kaltwasserheilanstalt, erneuert. Sie versiegte jedoch in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Auf der Wiese, wo sich das Rundteil der Klinik IV befindet, hatte sich eine Art Teich gebildet und wurde damals in die Parkneugestaltung einbezogen. Seit 1839 prägte die Kaltwasserheilanstalt den Ort Kreischa. Sie wurde 1896/97 von Dr. Barthels gekauft und dieser richtete ein Sanatorium ein. Heute ist sie eine moderne Rehabilitationsklinik.

1911 wurde der Haußmannbrunnen (im Volksmund auch „Gänselieselbrunnen“ genannt) nach einer zweijährigen Bauzeit eingeweiht. Der Brunnen ist nach Ferdinand Haußmann benannt. Er war der (letzte) Rittergutbesitzer in Kreischa und unterstützte die Gemeinde auch finanziell. Z.B. finanzierte er die erste Straßenbeleuchtung Kreischas. Der Haußmannplatz ist Mittelpunkt des Ortes und war früher der Dorfplatz. Kreischa ist das erste Brunnendorf Sachsens, da Marktbrunnen sonst nur in Städten aufgestellt wurden. 

Baum und Blatt (heraldisch links):

Kreischa ist umgeben von einer sehr schönen ungestörten und gepflegten Landschaft, von Bergen, Tälern und ausgedehnten Wäldern, wo sich Einwohner, Besucher und Patienten wohl fühlen und erholen können. Mit der Errichtung der Kaltwasserheilanstalt wurden ausgedehnte Wald- und Parklandschaften angelegt.

Kreischa ist außerdem geprägt von Obst-, Gartenbau und landwirtschaftlichen Betrieben. Weit über die Ortsgrenzen von Kreischa hinaus ist die Babisnauer Pappel sichtbar, eine deutsche Schwarzpappel (es gibt nur zwei genetisch reine Schwarzpappeln im Dresdner Raum)‚ welche 1808 als Grenzbaum gepflanzt wurde. Die Fällung der Pappel wurde 1884 durch den Kauf des Gebirgsvereins verhindert. 1937 wurde sie unter Naturschutz gestellt.

Die Darstellung des Baums (als Deichsel) geht auf die christliche, altgermanische und astrologische Grundbedeutung zurück:

  • christliche (kabbalistische) Grundbedeutung:

Die Kabbala geht davon aus, dass Zahlen nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Bedeutung haben, denn:

  • Zahlen sind Grundwerte

  • Zahlen sind Ursymbole der Schöpfung (Himmel-Welt-Hölle)

  • Dreieinigkeit: Gott Vater-Sohn-Heiliger Geist

Die Zahl 3 bedeutet (die Deichsel bezieht sich auch auf die Zahl 3):

  • Menschenhaupt-Wissen-Gleichgewicht

  • Luft-Schwert-Süden

Die Grundform der Geometrie ist das Dreieck. Auf ihr bauen sich die anderen geometrischen Formen auf.

Die Kabbalisten stellen das Wirken und die Entwicklung aller im Universum wirkenden Kräfte in einem Baum dar:

  • Begriff kabbalistischer Baum

  • Offenbarung des Weltgeheimnisses

  • Baum der Erkenntnis

  • Buchstabe Y = Aquizi-Rune


Altgermanische Grundbedeutung:

Von der Aquizi-Rune ausgehend bedeutet es:

  •  geboren werden

  • aufsteigendes Leben

  • Drang in das Leben hinein

  • Mensch mit erhobenen Armen

  • regiert das höhere Gesetz

die allumfassende Natur, die Seele, das innere Wesen, Geist, Herz, das Selbst des Menschen

  • Sonnen- und Lebensbaum

  • Osten, Frühling

  • Steinaxt

Eine uralte steinzeitliche Einteilung des Jahres in 9 lichte, sommerliche und 3 dunkle, winterliche Monate (dies geht wieder auf die kabbalistische Grundbedeutung der Zahl 3 zurück) ist weiterhin ein Bestandteil der altgermanischen Grundbedeutung.


Astrologische Grundbedeutung:

  • Zeichen des Widders

  • Sonnenaufgangszeichen

  • symbolisiert das schöpferische Urfeuer

  • hat ausgesprochen männlichen Charakter

  • Kräfte des Wachsens

  • strebsame Erkenntnis- und Willensmenschen“Sturmbock“, die Mauern einrammend

Die kabbalistische, altgermanische und astrologische Grundbedeutung ist angelehnt an der des Carlowitz-Wappens (Rittergutbesitzer und Adelsgeschlecht), dessen Farben schwarz auf silbernem Grund sind. In der Mitte des Schildbildes des Wappens der Gemeinde Kreischa sind der Fächer (Quelle) und Teile des Wellenschildfußes (= Wasser) silbern, die Deichsel (=Baum) und das stilisierte Pappelblatt schwarz.

Die Farben schwarz-golden als nahe Anbindung zu Dresden und grün-silbern als Sachsenfarben spiegeln sich im Wappen wider.