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Ortsteile

"Wenige Großstädte dürfen sich rühmen, im engsten Umkreis eine solche Fülle verschiedenartiger landschaftlicher Gestaltungen zu besitzen, wie das für Dresden bekannt ist..." (Zwischen Tharandter Wald und Lockwitztal/Akademie Verlag 1973). Gemeint ist das Lockwitztal...

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fand man am Eichberg in Kleinkreischa eine Steinaxt. Die Leute glaubten, das Loch in derselben sei durch Blitzschlag entstanden. Sie wurde für einen heiligen Fund gehalten, und der Aberglaube schrieb ihr geheimnisvolle Kräfte zu. 1936 wurde in der Nähe des Herrenhauses ein zweites und bei Ausschachtungsarbeiten zum Bau des Sanatoriums ein drittes Exemplar gefunden. Es handelt sich um Felsgesteinäxte.

Das bedeutet, dass unsere Heimat vor etwa 6.000 Jahren von Jägern und Sammlern der Mittelsteinzeit bzw. von Feldbauern und Viehhaltern des Neolithikums besiedelt war. Obwohl bis heute in unserem Territorium keine Siedlungsreste gefunden wurden, wissen wir, dass zwischen den Flüssen Lockwitz und Weißeritz schon 4.000 v.d.Z. ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet bestand.

Die Steinäxte können aber auch aus der Bronzezeit stammen, denn noch die Krieger Karls des Großen trugen Steinäxte.

Bis zum Beginn der Völkerwanderung (etwa 400 n.d.Z.) war unser Gebiet von ostgermanischen Stämmen besiedelt.

Im 6. Jahrhundert wurden im Zuge der großen Völkerbewegung slawische Stämme hier ansässig, an der mittleren Elbe vor allem Sorben. Diese legten die Grundsteine für unsere heutigen Dörfer, lange bevor die ersten schriftlichen Nachrichten aufgezeichnet werden konnten. Diese Zeit liegt daher geschichtlich im Dunklen. Sie ist den Forschungen wegen der Ärmlichkeit ihrer Gräber und Siedlungsreste nur schwer zugänglich.

Nachrichten über Land und Leute geben uns hauptsächlich die alten Dorfformen und die slawischen Orts- und Flurnamen, die in unseren heutigen Dorfnamen enthalten sind. Viele von ihnen gehen auf einen Personennamen zurück.

Mit dem Abschluss der Völkerwanderung, etwa 800 u.Z., waren die slawischen Siedlungsgebiete noch etwa 150 jahre lang erhalten geblieben. Von 920 an aber drangen deutsche Ritterheere des Ostfrankenreiches in die von Sorben besiedelten Gebiete an der mittleren Elbe ein.

Mit der Errichtung der Burg Meißen 929 und der damit verbundenen späteren Gründung großer Markgrafschaften durch Kaiser Otto I. wurden in unserem gesamten Gebiet deutsche Siedler seßhaft. Sie übernahmen entweder die bereits bestehenden slawischen Dörfer und deren Namen oder gründeten neue Siedlungen.

Kreischa und seine Ortsteile entstanden dadurch, dass die fränkischen Bauern gleichgroße Landstreifen erhielten, die sie Hufen nannten (1 Hufe = 8 ha), und die hinter den Gehöften handtuchartig angelegt wurden (Waldhufendörfer).

in Auszügen aus "Bote vom Wilisch", 1. Jg., Nr. 2 vom März 1990/
Heimatgeschichte von M. Teichgräber

Heute hat die Gemeinde Kreischa ca. 4.500 Einwohner und erstreckt sich über eine Fläche von 2.897 ha.